Eh scheiss auf Outlet ist Fussball

So nah und doch so fern. Was du heute kannst besorgen, dass verschiebe nicht auf morgen. Dumme Sprüche, welche dennoch ihre Daseinsberechtigung haben. Denn schliesslich gehören auch die Grounds, nah der Heimat und doch international, auf die Liste und sollten bestmöglichst bereist werden.

Also, um Nägel mit Köpfen zu machen, ging es an diesem wunderschönen Mittwochabend mit einem Kollegen Richtung der deutschen Outletkolonie Maastricht. Wunderbar.

Da die eigene Karre aus unerpfindlichen Gründen nur noch Wasser trank und in besster Katermanier jede vierzig Minuten eine neuen Drink verlangte, wurde kurzerhand des Kumpelsauto für die Ausfahrt gebucht. Komisches Gefühl, auch mal Beifahrer zu sein.

Nach kurzer Fahrt erreichte man Maastricht und parkte das Mobil kostenneutral in der Nähe des Stadions.

Dieses präsentierte sich im Dämmerlicht mit seinen Flutlichtmasten und hallentypischer Aussenfassade nullachtfuffzehn. Nix tolles.

Für 18 Euro enterte man den Ground, nicht ohne vorher an einem kleinen aber feinen Frituurwagen den Köstlichkeiten des Landes zu fröhnen. Ohne geht eben doch nicht. Mit Krokette und Bier ging es nach kurzer Kontrolle auf die Haupttribüne, wo man einen guten Blick auf die jeweiligen Sektoren hatte. Aus s'Hertogenbosch machten sich knapp 50 Leute auf den Weg . Für einen Mittwoch und unter der Beachtung der holländischen Verhältnisse... besser wie nix. Dazu hingen zwei Banner; jedoch handelte es sich dabei wohl mehr um Werbung wie um Gruppenfetzen. Ein Trömmelchen rundete die Busbesatzung ab.

Auf Seiten des MVV standen knapp 100 Lükscher, welche von Anfang an ziemlich motiviert rüberkamen. Auch wussten die roten Trikots zu gefallen, welche, dank der milden Temperaturen, endlich aus dem Schrank geholt wurden. Des weiteren überzeugte die Beflaggung und die Fahnen, welche auch während dem Spiel geschwenkt wurden. Eine Kurve lebt einfach durch ihre Stilmittel, unbeachtet ihrer Grösse. Kurzum. Daumen hoch.

Zu Beginn des Spiels präsentierten die „Ultras Meestrich“ eine Überziehfahne zu Huldigung des 112 Clubbestehens. Sah ganz hübsch aus.

Mit Anpfiff stellte sich der Support auf Seiten des FC den Bosch weitesgehend ein, dafür machte sich ein penetranter Grasgeruch auf der Tribüne bemerkbar. Im Angesicht des Gebolzes, sicherlich keine schlechte Idee.

Mit der Führung der Männer aus s'Hertogenbosch verflachte das Spiel zusehend. Auch wenn nach dem Anpfiff des zweiten Durchganges eine kurze Drangphase der Maastrichter für ein bisschen Spannung sorgte, kam zu keinem Zeitpunkt das Gefühll des Siegeswillen auf. Überraschenderweise schien das Publikum dies nicht als Anlass zu nehmen, den Support einzustellen. Stellenweise wurde es richtig laut. Dennoch ein wiedermal schwaches Spiel, welches keiner weiteren Ausführung bedarf.

Mit Abpfiff des Kicks ging es zum Auto und auf den kurzen Rückweg. Haken.

Erste Divisie / 02.04.2014 / 0:1 /Stadion de Geusselt / ca. 5000 Kibice davon 50 aus s'Hertogenbosch

// Maatschappelijke Voetbal Vereniging Maastricht– Football Club Den Bosch